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Brücken statt Mauern:
Tausende demonstrieren in Abu-Dis gegen den Trennungszaun

07-02-04 In Abu Dis demonstrierten heute Tausende Israelis und Palästinenser gegen die umstrittene Sperranlage.

Am Fuße der zum Teil acht Meter hohen Zementplatten in Abu Dis am Rande des sogenannten "Ostteils von Jerusalem", sprach der israelische Friedensaktivist Uri Avnery von einem "monströsen Monument der gescheiterten 'Ganz-Israel'-Politik'. Diese Mauer wird fallen, genauso wie Premier Scharon und seine Regierung fallen werden".
 

Laut Angaben von "Kol Israel" kamen ca. 3000 israelische Teilnehmer aus dem ganzen Land, nachdem mehrere Organisationen der israelischen Linken zur Demonstration aufgerufen hatten. Der Sperrzaun im Gebiet von Abu-Dis soll in den nächsten Wochen fertig gestellt werden und die Ortschaft, die früher einmal das palästinensische Parlament beherbergen sollte, von Jerusalem abtrennen.

In Europa trat die im letzten November in Berlin gegründete Organisation "Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost" mit einer Presseerklärung an die Öffentlichkeit:
 

European Jews for a Just Peace (EJJP)

Presseerklärung der Organisation
"Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost"
(EJJP Deutschland)

Die "Trennungsmauer" Palästina-Israel ist inhuman!
Ihr Bau schafft Unfrieden. Ohne Frieden keine Sicherheit in Nahost.

Die Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost – EJJP Deutschland reiht sich in die Vielzahl der Stimmen ein, die heute in Palästina, in Israel und auf der ganzen Welt gegen den Bau der so genannten Trennungsmauer (separation wall) in Palästina protestieren, denn:

- Diese Anlage ist ein flagranter Verstoß gegen das Völkerrecht, gegen die Menschenrechte und gegen die elementaren Grundrechte.
- Diese Anlage ist ein flagranter Angriff auf die Möglichkeit der Errichtung eines souveränen und lebensfähigen Staats Palästina. Ihr Bau kommt einer de facto Annexion der bisher besetzten Gebiete Palästinas gleich. 
- Diese Anlage untergräbt alle Bemühungen um einen gerechten Frieden in Nahost.
 
Ist diese Anlage eine vorübergehende Maßnahme? Die Mauer, eine Kombination aus Beton und Zaun, wird durchgehend 8 m hoch, d.h. doppelt so hoch wie die Berliner Mauer sein. Wachtürme in Abständen von jeweils einigen Hundert Metern, Militärstraßen für bewaffnete Patrouillen auf beiden Seiten, 6 m breite und 4 m tiefe Gräben für schweres Geschütz, elektro-sensorische Drahtzäune entlang der Mauer: Sind das vorübergehende Maßnahmen? An den meisten Stellen ist das Bollwerk 100m breit. Die geplante Länge kennt niemand. Schätzungen reichen von 600 bis 1000 km, wobei die Kosten pro Kilometer mit $1 Million angegeben werden. Die "Trennungsmauer" ist auf Dauer geplant.
Handelt es sich hier um die Sicherung der Grenze Israels? Die Mauer verläuft nicht entlang der sog. Grünen Linie von 1967. Nahezu überall östlich dieser Grenze errichtet, dringt sie tief in die besetzten Gebiete ein. Fruchtbare Ländereien, Obst- und Olivenhaine, Wasserquellen, Häuser, Gärten, Straßen und Wege werden brutal zerstört oder von den Dörfern und Städten entkoppelt, denen sie als Lebensgrundlage dienen. Zur Annexion der Siedlungen in der Westbank an Israel wird jede Verlängerung und jeder noch so unmenschliche Verlauf in Kauf genommen. Palästinensische Städte sind zum Teil gänzlich von der Mauer eingeschlossen, manche auf der westlichen Seite von ihren Nachbarorten im Osten abgegrenzt und isoliert. Der Verlauf der Mauer belegt schon in der ersten Phase ihres Baus unmissverständlich: Ihr Zweck ist nicht die Sicherung der Grenzen Israels, sondern die Untermauerung der Besatzungsherrschaft.

Die Mauer verletzt das Menschenrecht auf würdiges Leben

Die "Trennungsmauer" manifestiert die "Friedensvision" der Sharonregierung: Ein loser Verbund palästinensischer Kantone unter der Herrschaft Israels anstelle eines unabhängigen, souveränen und lebensfähigen Staats, Palästina, auf integriertem Hoheitsgebiet. Schon jetzt sind ca. 210.000 Palästinenser um ihre elementaren Menschenrechte gebracht. Kinder und Lehrer müssen auf dem Weg zur Schule Kontrollpunkte passieren, die willkürlich geöffnet  und geschlossen werden. Ebenso Kranke und Ärzte auf dem Weg zum Krankenhaus, Händler auf dem Weg zum Markt. Die unvertretbaren Repressionen gegen Palästinenser, gegen Internationalisten und Israelis, die sich in Verteidigung der elementaren Lebensbedingungen dem Mauerbau mit friedlichen Mitteln vor Ort widersetzen, zeugen vom Geist der Sharon-Regierung.

Wir rufen im Interesse eines gerechten Friedens zwischen Israel und Palästina dazu auf, mit allen politischen Mitteln gegen den weiteren Bau der Mauer zu protestieren. Die Mauer muss weg!

Wir bitten überdies eindringlich um Unterstützung von israelischen und palästinensischen Organisationen, die sich vor Ort gegen die Trennungsmauer für Frieden und Gerechtigkeit erheben.

Darunter: 
Palestinian Environmental NGOs Network www.pengon.org ;
Ta'ayush Arab Jewish Partnership www.taayush.org
B'tselem  www.btselem.org  und Gush Shalom  www.gush-shalom.org

http://www.petitiononline.com/stw/petition.html
FRIEDEN BRAUCHT BRÜCKEN, NICHT MAUERN!
Berlin, 07. Februar 2004

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Treffen der jüdischen europäischen Friedensgruppen]
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European Jews for a Just Peace] [Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost] [Verweigerer in Israel]

hagalil.com 08-02-2004

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