Abschlusserklärung:
Treffen der jüdischen europäischen Friedensgruppen
"Sage nicht, du habest nichts
gewusst!"
Amsterdam, den 19./20. September 2002
Wir, die Vertreter von 18 jüdischen
Friedensorganisationen aus neun europäischen Ländern, versammelten
uns zur Konferenz "Sage nicht, du habest nichts gewusst!" in
Amsterdam am 19. und 20. September 2002.
Wir appellieren an
A) die israelische Regierung, ihre augenblickliche
Politik zu ändern und die Vorschläge der vorliegenden Erklärung
umzusetzen;
B) alle anderen Regierungen, an die Vereinten Nationen sowie die
Europäische Union Druck auf die israelische Regierung auszuüben, die
Vorschläge der vorliegenden Erklärung umzusetzen.
Wir sind davon überzeugt, dass der einzige Weg aus
der augenblicklichen Sackgasse ein Abkommen über die Schaffung eines
unabhängigen und lebensfähigen palästinensischen Staates zur
Grundlage haben muss und die Garantie eines sicheren und geschützten
Israel und Palästina.
Dies erfordert:
1. Das sofortige Ende der Besatzung des
Westjordanlandes, des Gazastreifens und Ost-Jerusalem sowie die
Anerkennung der Grenzen vom 4. Juni 1967.
2. Vollständige Räumung aller jüdischen Siedlungen in den besetzten
Gebieten.
3. Anerkennung des Rechtes beider Staaten, Jerusalem als ihre
Hauptstadt anzusehen.
4. Offizielle Anerkennung des Anteils Israels am palästinensischen
Flüchtlingsproblem.
Israel sollte im Grundsatz das Rückkehrrecht der
Palästinenser als Menschenrecht anerkennen. Die praktische Lösung
des Problems sollte über ein Abkommen zwischen den Parteien erreicht
werden, das auf Gerechtigkeit, Fairness und Machbarkeit beruht. Als
mögliche Optionen für Flüchtlinge sollten Entschädigung, Rückkehr in
Gebiete Israels oder des künftigen Palästina in Betracht gezogen
werden, ohne das Existenzrecht Israels zu gefährden.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft und
insbesondere Europa dazu auf, dies politisch und finanziell zu
unterstützen.
Unterzeichner:
Eine andere jüdische Stimme (Niederlande)
Union progressiver Juden in Belgien –UPJB (Belgien)
Netzwerk der Juden gegen die Besatzung (Italien)
Gruppe Martin Buber – Juden für den Frieden (Großbritannien)
Freunde der Israelisch-Palästinensischen Koalition für Frieden
Gerechter Frieden (Großbritannien)
Juden für Gerechtigkeit für die Palästinenser (Großbritannien)
Jüdisch-sozialistische Gruppe (Großbritannien)
Britische Freunde von Frieden jetzt/ Peace Now
Rabbiner für Menschenrechte (Großbritannien)
Jüdisches Manifest (Schweden)
Die schwedische jüdische Friedensgruppe (Schweden)
Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden zwischen
Israel und Palästina (Schweiz)
Union jüdischer Franzosen für den Frieden (Frankreich)
Le Cercle Francaise de Juif Diasporique de Gauche C –
Cercle Gaston Crémieux (Frankreich
New Outlook (Dänemark)
Meretz (Großbritannien)
Text in English
Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost
hagalil.com
17-11-2003 |