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Middle East Dialogue

Militarisierung des Widerstands

Von Sari Nusseibeh, 10/23/2003,
http://www.jerusalem-times.net

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Was kann uns eine Militarisierung des Widerstands bringen? Wir müssen uns mit dieser Frage beschäftigen, und wir müssen uns der Verantwortung stellen. Andernfalls werden wir es zulassen, dass die Ereignisse unser Schicksal steuern, und wir werden zu passiven Zeugen, die dabei zusehen, wie jene Unglück über unser Leben bringen und anderen dafür die Schuld zusprechen.

Wenn das Ziel einer Militarisierung unseres Widerstandes jenes ist, unsere Festigkeit zu demonstrieren, so sind wir standhaft in unserer Unnachgiebigkeit und Ablehnung dessen, was jene uns überzustülpen suchen. Erfahrung hat gezeigt, dass die Logik gesteigerter Vergeltung als prophylaktische Maßnahme genauso gut von ihnen angewandt werden kann – sie werden nämlich auf dieselbe Weise Vergeltung üben. Wenn es unser Ziel ist, ihre Panzer und Straßensperren loszuwerden, so hat es sich gezeigt, dass diese Waffen durch Schlimmeres ersetzt wurden. Wenn es unser Ziel ist, ihnen flexiblere politische Positionen abzuringen, so ist genau das Gegenteil dessen eingetreten, indem sie nämlich ängstlicher und dadurch extremistischer geworden sind. Wenn es unser Ziel ist, sie zu einem Rückzug oder zur Umsetzung von Abkommen zu zwingen, so lassen die Ereignisse keine konkreten Hinweise darauf erkennen; im Gegenteil, sie sind nur noch stärker als zuvor in ihren Positionen festgefahren. Und schließlich, sollten wir auf Hilfe von außen gehofft haben, so scheinen wir auf niemandes Unterstützung zählen zu dürfen.

Was also übrig bleibt ist, auf ewig gegen sie zu kämpfen, oder zu versuchen, ihnen Schaden zuzufügen und uns darüber zu freuen, dass sie die Früchte ihres Tuns nicht genießen können – aber ohne, dass wir dabei wirkliche politische Erfolge zu verbuchen hätten. Mit anderen Worten: Was übrig bleibt, ist weder ein politisches Programm noch folgt es einer Strategie, um irgendein Ziel im Bereich des Möglichen zu erreichen oder unserem Volk zu dienen. Was nämlich bleibt ist die Tatsache, dass wir uns einer bitteren Realität unterordnen müssen, ungeachtet dessen, ob wir den Himmel unter dem Feuer unserer Waffen erzittern lassen.

Heißt dies, dass wir uns unterwerfen und vor ihnen unsere Fahnen strecken? Keineswegs! Aber es bedeutet, dass wir uns neu besinnen und vernünftig handeln müssen. Das erste, was wir dabei tun sollten, ist, die beiden Seiten miteinander zu vergleichen. Das ist keine Gleichung zwischen zwei Armeen, sondern zwischen einer Besatzungsstreitmacht und einem wehrlosen Volk, das mehrheitlich unbewaffnet ist, und das über keinerlei strategischen Rückhalt an Ressourcen oder Ausrüstung verfügt. Wir sind weder Algerien noch Vietnam. Daraus können wir ableiten, dass egal mit wie viel Kühnheit und Mut wir in die militärische Auseinandersetzung gehen, es eine Auseinandersetzung ist, in der jene das Heft in der Hand haben. Oder macht es Sinn, an einem Duell teilzunehmen, bei dem der Gegenüber den Vorteil hat, dass die Waffen ihm gehören? Und indem einer die Waffen annimmt, die der Gegner ausgewählt hat, und mit denen er überlegen ist – kommt dies nicht einer Kapitulation und der Unterwerfung unter seinen Willen gleich, indem er, der Gegner die Waffen wählte?

Haben wir nicht darüber hinaus das Allerbedeutsamste vergessen, nämlich die indirekte Hinnahme der Marginalisierung unserer wichtigsten Kraftquelle, nämlich unsere unbewaffnete Bevölkerung? Diese Bevölkerung wurde zur Geisel, zum Opfer, welches die Initiative abgegeben hat, während die Menschen, von Angst erfüllt, in ihrer Hand sind!

Wir stehen vor einer politischen Frage: Erringen jene tatsächlich den Sieg, indem sie die Unbewaffneten unter uns töten? Oder tragen wir den Sieg davon, wann immer einer der Unseren umgebracht wird? Ist es möglich, dass wir ihre militärische Macht gegen sie selbst richten? Die Antwort lautet zweifellos Ja, wenn wir so vor sie treten, wie wir tatsächlich sind: unbewaffnete, gewaltlose Zivilisten, die für ihre Rechte einstehen. Wenn wir es vermeiden, uns ihren gewaltvollen Provokationen zu unterwerfen, und auf ihre Versuche nicht eingehen, mit denen sie uns zu unbedachten Reaktionen anstacheln, sodass sie anschließend damit ihre gegen uns gerichtete Unterdrückungsmaßnahmen vor sich selbst und der Welt begründen können. Gewaltloser Widerstand war im südafrikanischen Freiheitskampf von Erfolg gekrönt, der uns von allen Fällen am ähnlichsten ist. Wir dürfen für ihr Ziel nicht blind sein: Sie unterdrücken nicht um des Unterdrückens Willen – sie planen, was sie tun. Daher denkt nicht auch für einen einzigen Augenblick, dass die Käfiggitter um uns herum für nichts errichtet werden! Oder ist es etwa falsch, dass sie den Umrissen des politischen Plans folgen, den Scharon längst dargelegt hatte, als er unser Ehrwürdiges Heiligtum betrat?

Weshalb sollten wir es ihnen erlauben, Pläne zu schmieden, selbst aber keine Pläne fassen? Kann unser Widerstand erfolgreich sein, ohne dass wir festlegen, wohin wir gehen wollen? Oder verbergen wir etwa – auch vor uns selbst – jene Ziele, die tatsächlich erreicht werden können, aber die zu erreichen wir uns nicht getrauen, indem wir nach unerreichbaren Zielen rufen? Verlangen wir nach dem Unmöglichen, weil wir es nicht wagen, unsere Hand nach dem Möglichen auszustrecken?

Schaffen wir es, unsere Wut und Emotionen unter Kontrolle zu bringen und uns von der Vernunft leiten zu lassen? Gelingt es uns, nach einem Plan zu handeln, der es uns ermöglicht, unsere Rechte einzuklagen? Oder verkommen wir, bar jeder Bewusstheit, zu einem Werkzeug für die Vernichtung dessen, was von unseren Rechten übrig blieb? Lassen wir es zu, dass die Dinge sich ereignen, und es nicht mehr in unseren Händen ist, irgend etwas zu tun?

Ist es nicht unsere Aufgabe vor den kommenden Generationen [unseres Volkes, A.d.Ü.], dass wir versuchen, ein besseres Leben für sie zu planen, als Vorbedingung dafür, dass die "Dinge wahr werden"? Sollen wir uns nicht der Vernunft bedienen? Sind Unvernunft und Vernunft ein und dasselbe?

Übersetzung a.d. Englischen:
Matthias Fischer

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http://www.jerusalem-times.net

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hagalil.com 14-11-2003

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