Internationale Schutztruppe:
Zurück in die Zeiten des Mandats?
Im Moment nimmt ein kreativer Gedanke Gestalt an, der zwar
immer wieder einmal angesprochen wurde, für den jedoch erst jetzt die
Bedingungen gereift zu sein scheinen. Es handelt sich darum, das Mandat über
das palästinensische Territorium an die USA zu übergeben, oder an eine
Gruppe von Staaten unter ihrer Führung.
Die Gegner dieses Gedankens sagen, auch eine Mandatsmacht könne den Terror
nicht besser bekämpfen als wir, hindere uns jedoch daran, gegen ihn tätig zu
werden. Sie selbst würde dann Opfer des Terrors und der Aufgabe müde werden.
Diese Argumente beschreiben die Aufgabe einer Mandatsmacht nicht korrekt.
Sie soll nicht zwischen Juden und Arabern trennen, sondern die
palästinensische Nation zu einem selbständigen Regime „erziehen“. Der
Einsatz von Gewalt ist dazu erforderlich, aber wichtiger ist es, Ordnung zu
schaffen und das Volk die Werte eines korrekten Regimes zu lehren.
Den Vorschlag, der jetzt ausgearbeitet wird, könnte man als eine Rückkehr in
die kolonialistische Ära betrachten, in welcher sich die Großmächte
anmaßten, die Eingeborenen zu kultivieren, oder als verbesserte Version, als
Bemühung, das Verhalten der Briten zu korrigieren, die müde wurden und die
Juden und Araber alleine ließen, die sich dann gegenseitig an die Gurgel
gingen.
Die EU-Außenminister berieten über die Entsendung von einer Beobachtertruppe
in die Region
Die EU-Außenminister eröffneten gestern in Strassburg Beratungen über die
Eskalation im Nahen Osten.
Diplomatische Stellen teilten mit, die Außenminister würden unter anderem
über den französischen Vorschlag beraten, eine Beobachtertruppe in die
Region zu entsenden, die zwischen den Palästinensern und Israel trennen
soll.
„Ein absoluter Waffenstillstand ist erforderlich, wenn man den
Nahost-Friedensprozess vorantreiben will“, sagte der griechische AM
Papandreo zu Journalisten in Luxemburg, nachdem er mit seinem
palästinensischen Amtskollegen Nabil Sha’at zusammengetroffen war.
Sha’at zeigte sich optimistisch bezüglich der Möglichkeit, innerhalb einiger
Tage einen Waffenstillstand mit der Hammas zu erzielen und sagte, die PA
führe unter ägyptischer Vermittlung sehr ernste Gespräche mit der Hammas.
Papandreo und Sha’at bewerteten den französischen Vorschlag sehr positiv.
„Wenn die Zeit reif ist, werden wir den Vorschlag mit großem Ernst in
Erwägung ziehen. Falls nichts anderes helfen sollte, könnte dies durchaus
eine Lösung sein“, sagte Papandreo.
Quellen: Jedioth / Agentur itim
hagalil.com 29-05-2003 |