Jüdisches Leben in EuropaMit der Hilfe des Himmels

Promises - endlich auf Video!


 

Promises
USA 2001, 106 Min., Dokumentation
Hebräisch, Arabisch, Englisch, mit deutschen Untertitel
Regie: Justine Shapiro,
B.Z. Goldberg,
Carlos Bolado

1994 kehrt der 34-jährige B.Z.Goldberg nach Jerusalem zurück, wo er aufgewachsen war. Er will Kinder treffen, die heutzutage in Israel und Palästina leben. Es ist eine relativ ruhige Zeit, nach der Vereinbarung von Oslo und vor der Intifada 2000.

Durch seine frühere Arbeit als Journalist im Nahen Osten ist er kühner geworden und bereist palästinensische Gemeinden und Siedlungen in der West Bank - Orte, an die er als Kind nie gewagt hat - und die vertraute Nachbarschaft in Jerusalem. In Begleitung eines Filmteams begegnet er sieben Kindern zwischen neun und dreizehn Jahren und freundet sich mit ihnen an:

Yarko & Daniel
sind israelische Zwillinge aus einer säkularen Familie, die sich mit der Armee, mit Religion und mit Volleyball auseinandersetzen. Sie verbringen Zeit mit ihrem Grossvater und fragen ihn über seine Erfahrungen in den Todeslagern der Nazis aus. Sie versuchen auch, ihn auf eine Frage festzunageln, mit der sie selber ringen: Glaubt er an Gott?

Mahmoud,
blond, blauäugig und ein Hamas-Anhänger. In seiner Schule wird der Koran als ein Manifest für die palästinensische Emanzipation gelehrt. Mahmoud nimmt uns mit in das muslimische Viertel in der Altstadt, wo seine Familie seit drei Generationen einen Gewürz-und Kaffeeladen besitzt. Nur wenige Minuten von dem Laden entfernt ist die Al Aqsa Moschee - eines der wichtigsten islamischen Heiligtümer - wo Mahmoud zum Beten hingeht.

Shlomo,
ein ultra-orthodoxer jüdischer Junge betet an der Westmauer. Shlomo studiert die Thora 12 Stunden am Tag. Eines Abends, zwischen den jüdischen und den muslimischen Vierteln der Altstadt, hat Shlomo einen Zusammenstoss mit einem palästinensischen Jungen. Was eine Schlägerei hätte sein können, wird zur metaphorischen Sequenz, indem die Kinder ihre Feindseligkeit und ihre Neugier gegenüber dem anderen in einem Rülps-Wettbewerb ausleben.

Sanabel
ist ein palästinensisches Flüchtlingsmädchen der dritten Generation. Sie kommt aus einer Familie von "modernen" weltlichen Arabern. Sie ist Tänzerin und benutzt traditionelle palästinensische Tänze, um die Geschichte ihres Volkes zu erzählen. Ihr Vater, ein Journalist, sitzt seit zwei Jahren ohne Gerichtsverhandlung in einem israelischen Gefängnis. Wir stehen mit Sanabels Familie bei Morgengrauen auf, um zum monatlichen Besuch in das Gefängnis zu fahren.

Faraj
ist ein palästinensischer Flüchtling im Deheishe Flüchtlingslager. Mit fünf Jahren sah er, wie ein Freund von einem israelischen Soldaten getötet wurde. Nach einer Anti-Israel-Kundgebung schleicht Faraj mit seiner Grossmutter an der Grenzkontrolle vorbei nach Israel, um das Dorf zu besuchen, aus dem sie im Krieg 1948 geflohen war. Auf einem Stein, der einmal zum Haus seiner Familie gehörte, schwört Faraj, eines Tages zurückzukehren und alles wieder aufzubauen.

Moishe,
ein Kind rechtsgerichteter Siedler, bringt den Konflikt auf den Punkt: "Gott gab Abraham das Land, aber dann kamen die Araber und haben es weggenommen!" Obwohl er nie einem Araber begegnet ist, versichert er uns, dass er als Premierminister "sie alle aus Jerusalem rauswerfen" wird. Am Grab eines Freundes, der von einem palästinensischen Terroristen getötet wurde, schwört er Rache.

Die Kinder treffen sich: Als B.Z. Yarko und Daniel ein Polaroid von Faraj zeigt, fragen sie: "Warum besuchen wir ihn nicht?" Faraj will nichts mit israelischen Kindern zu tun haben, bis Sanabel ihn herausfordert: "Ich kenne kein einziges palästinensisches Kind, das versucht hat, einem Israeli unsere Situation zu erklären." Die Zwillinge fahren ins Lager. Zum ersten Mal treffen sich "die von der (jeweils) anderen Seite". Sie essen zusammen, spielen Fußball und kommen sich näher. Doch das Freundschaftsversprechen hält nicht lange, weil physische und kulturelle Hindernisse sich vor ihre Hoffnungen auf Nähe stellen.

Zwei Jahre später: In einem ernüchternden, aber ehrlichen Epilog reden die jetzt 13-15-jährigen Kinder darüber, wie sie "den Anderen" sehen, was sie über die Möglichkeiten eines Treffens denken und was sie für die Zukunft träumen.

[FORUM]
Der israelische Dokumenarfilm "Versprechen - Promises" ist Grundlage eines gemeinsamen Schulkinoprojekts des EYZ Kinos GbR, Suzan Beermann, haGalil onLine, Tacheles-Reden, Bernhard Stolz, Humanistischer Verband.

hagalil.com 26-09-2002

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